Reader HEX Brandenburg 2021

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Themen:


Bodenmarkt und Landverteilung in Brandenburg

Fokus: Landwirtschaft in Brandenburg

Justin-Nermin Gerovic & Marian Friedrich Beyer

Abbildungen:

  1. Bodenrichtwertniveau allgemein
  2. Bodenrichtwertniveau aufgegliedert
  3. Entwicklung der Betriebsstruktur landwirtschaftlicher Betriebe ab 5 la LF in Deutschland

Flurstücke als Handelsobjekt auf dem Bodenmarkt

Auf dem Bodenmarkt werden Flurstücke gekauft und verkauft. Flurstücke sind amtlich vermessene Teile der Erdoberfläche, die in Liegenschaftskarten bzw. Flurkarten mit Flurstücksnummern und Grenzen notiert sind. Sie dienen als Nachweis über Eigentum von Land- und Grundstücken. Flurstücke werden hauptsächlich über ihre Nutzungsart klassifiziert, die für die Besteuerung und für die Beitragsbemessung der Flächen benötigt wird. Die Hauptnutzungsarten von Flurstücken (mit vielen untergeordneten Spezifikationen) sind: Gebäude- und Freiflächen; Betriebsflächen; Erholungsflächen; Verkehrsflächen; Landwirtschaftsflächen (u.a. Ackerland/Waldfläche/Grünland); Wasserflächen und Flächen anderer Nutzung.

Der aktuelle Bodenrichtwerte Bauland

Bei den Wohnungsbauflächen ist klar zu erkennen in Abb. 1, dass im Berliner Umland die m2-Preise deutlich höher sind als im weiteren Metropolenraum. Des Weiteren gleicht sich an der Grenze zwischen Berlin und Brandenburg der Preis an.
Bei den Gewerbeflächen ist dies auch zu erkennen. Im Berliner Umland existieren ein deutlicher Preisunterschied in Bezug auf den weiteren Metropolenraum.
Bei den Ackerflächen sowie Forst- und Grünflächen kommt zu den Preisanstieg im Berliner Umland noch ein Nord-Süd Gefälle, dies sieht man in der Abb. 2. Im Norden sind die Preise für die genannten Flächen höher als im Süden Brandenburgs.

Trends und Preisentwicklung in Brandenburg und in den 3 Landkreisen

Betrachtet man nun den Trend für Bauland in Brandenburg kann man erkennen, dass im Berliner Umland wenige kleine sowie teure Flächen gekauft wurden und dagegen im weiteren Metropolenraum viele große, preisgünstige Flächen erworben wurden. Der Haupttreiber für den Kauf von Flächen ist der individuelle Wohnungsbau. Gefolgt von gewerblich genutzten Flächen, welche dennoch eine deutlich kleinere Rolle einnimmt. Dennoch ist im Bezug auf das Jahr 2019 ein Bedeutungsgewinn bei gewerblich genutzten Flächen, sowie auch Ferien- und Wochenendhäuser, zuerkennen. Im Laufe der letzten Jahre sind die m2-Preise in ganz Brandenburg gestiegen, die Höhe des Anstieges sind dagegen unterschiedlich. Im Berliner Umland sind die Preissteigerung deutlich höher dagegen je weiter man Berlin verlässt der Bodenpreis günstiger wird Betrachten wir nun unsere Landkreise, welche wir durchfahren, fallen kaum Unterschiede auf untereinander und zeigt ein ähnliches Bild wie in ganz Brandenburg zu erkennen ist.

Landwirtschaft in Brandenburg und die Rolle des Bodenmarktes

Die Landwirtschaft in Brandenburg ist rentabel und konkurrenzstark. Das liegt daran, dass der Großteil der landwirtschaftlichen Flächen in Brandenburg von großen Agrargenossenschaften dominiert wird. Diese Genossenschaften haben sich nach der Deutschen Einheit infolge der zwangskollektivierten Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) der DDR herausgebildet. Sie bewirtschafteten nach der Wende ähnlich große Flächen wie ehemals die LPG. Durch die herrschende europäische Agrarordnung konnten die ostdeutschen Agrargenossenschaften ihr Produktionskonzept der großflächigen industriellen Landwirtschaft erst nach der Wende voll entfalten. Die Agrarordnung der Europäischen Union fördert durch ihre Vergabe der Subventionen de facto eine landwirtschaftliche Massenproduktion. Dieser Effekt ergibt sich daraus, dass sich die Subventionen fast nur an die bewirtschaftete landwirtschaftliche Fläche eines Agrarbetriebes bemessen. Diese Regelung verspricht, dass große Flächen auch eine hohe sichere Summe an Subventionszahlungen für den Landwirt garantiert. Durch die hohe Rentabilität der ostdeutschen Landwirtschaft und die sicheren staatlichen Subventionszahlungen an die Landwirtschaft ist der landwirtschaftliche Bodenmarkt zunehmend in den Fokus von solventen Großbetrieben und zunehmend auch außerlandwirtschaftlichen Investoren gerückt. Pacht- und Kaufpreise von Acker- und Grünflächen stiegen dadurch massiv im Preis. Die Leidtragenden des “Land Grabbings” sind die traditionell-bäuerliche Landwirtschaft, die den Wettkampf um bezahlbare Flächen nicht standhalten kann. Der aktuelle Trend zeigt deshalb deutschlandweit eine abnehmende Anzahl an Landwirtschaftsbetrieben, aber eine simultan ansteigende durchschnittliche landwirtschaftliche Fläche pro Betrieb (siehe Abb. 3).

Abb. 1: Bodenrichtwertniveau allgemein, Quelle: Grundstücksmarktbericht für das Land Brandenburg 2020 (S.105)

Abb. 2: Bodenrichtwertniveau aufgegliedert, Quelle: Grundstücksmarktbericht für das Land Brandenburg 2020 (S.108-109)

Abb. 3: Entwicklung der Betriebsstruktur landwirtschaftlicher Betriebe ab 5 la LF in Deutschland


Erneuerbare Energien

Susanne Luzia Brites Alves & Tabea Gruenberg

Abbildungen:

  1. Bruttostromerzeugung in Deutschland 2019
  2. Nettostromerzeugung in Brandenburg 1991-2019
  3. Modell Agri-PV durch Fraunhofer ISE
  4. Tatsächliche Praxiserfahrung Agri-PV

Was sind Erneuerbare Energien?

Formen der Gewinnung erneuerbarer Energien
Siehe Abb. 1

Netto- und Bruttostromerzeugung

Netto- und Bruttostromverbrauch

Klimaschutzziele 2030/ 2050 (veraltet)

Aktueller Bezug: Verfassungsbeschwerden gegen Klimaschutzgesetz mit Erfolg (z.T.)

Regionaler Bezug: Brandenburg

Das EEG (Erneuerbare-Energie-Gesetz)

Was muss passieren, um die (veralteten) Klimaziele zu erreichen?

100%ige Versorgung mit Wind und Sonne

100%ige Versorgung mit Ökostrom bis 2035

Exkurs: Agri-PV

Vorteile

Abb. 1: Bruttostromerzeugung in Deutschland 2019

Abb. 2: Nettostromerzeugung in Brandenburg 1991-2019

Abb. 3: Modell Agri-PV durch Fraunhofer ISE

Abb. 4: Tatsächliche Praxiserfahrung Agri-PV

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Hochwasserrisiko und Renaturierung von Flüssen am Beispiel der Oder

Florian Mayr & Dominik Wochnik

Abbildungen:

  1. Gefahrenkarte
  2. Buhnensystem
  3. Buhnenzustände
  4. Verbesserungsmaßnahmen

Hochwasser 1997
Fakten:

Folgen:

Gefahrenkarten:

Risikokarten:

Buhnensystem
Siehe Abb. 2-3

Deutsch-polnisches Abkommen zur Verbesserung der Situation der Grenzoder (2015)
Gründe:

Inhalte:

Umweltverträglichkeitsbericht (2019)

Widerspruchsverfahren und Klagen durch Umweltverbände (seit 2020)

  • "verheerende Auswirkungen auf den Zustand der Oberflächengewässer"
  • "erhebliche Auswirkungen auf Tierarten, die in den Gebieten der Oder nisten"
  • „Dies widerspricht dem Gebot des europäischen Gewässerschutzes, alle Maßnahmen zu ergreifen, um negative Auswirkungen auf den Zustand der Oberflächengewässer zu vermindern. Die Ausbauarbeiten sind nicht durch ein übergeordnetes öffentliches Interesse gerechtfertigt. Der angebliche Nutzen des Ausbaus könnte auch mit Maßnahmen erreicht werden, die aus der Sicht des Umweltschutzes mit geringeren Eingriffen und geringeren Kosten verbunden sind.“

    → Argument des Hochwasserschutzes war inszeniert
    → Probleme beim Eisbrechen basieren auf rein hypothetischen Annahmen
    → Deutsche Untersuchungen warnen vor erhöhtem Hochwasserrisiko
    → eigentliches Ziel: Ausbau der Schifffahrt
  • Renaturierung
    Gewässerökologische Defizite und Potenziale ausgewählter Bundeswasserstraßen des Nebennetzes (Studie vom NABU):

    Defizite:

    Ursachen:

    Abb. 1: Gefahrenkarte

    Abb. 2: Buhnensystem

    Abb. 3: Buhnenzustände

    Abb. 4: Verbesserungsmaßnahmen

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    Hydrologische Bedingungen in Brandenburg und Trockenlegung des Oderbruch

    Rafael Kubicki & Luisa Behling

    Abbildungen:

    1. Das Oderbruch im Überblick
    2. Oderbruch um 1300
    3. Oderbruch vor und nach F. Wilhelm II
    4. Gewässergütekartierung
    5. Wasserstand Parsteiner See

    Das Oderbruch:

    Grunddaten für Gewässer in Brandenburg:

    Probleme:

    Seen in Brandenburg:

    → Brandenburg eines der seenreichsten Gebiete Deutschlands

    Wasserqualität

    → Untersuchungen und Bewertungen ökologischer und chemischer Zustände müssen für Seen mit einer Fläche über 50 Hektar durchgeführt werden (193 Seen)
    → Schadstoff- und Nährstoffgehalte, pH-Werte und Temperaturen analysiert (um ein paar zu nennen)
    → nur sehr wenige Seen erreichen "guten Zustand"
    → Gründe: zu hohe Nährstoffeinträge durch Landwirtschaft, Kläranlagen etc.

    Sinkende Wasserstände:

    Gegenmaßnahmen:

    Abb. 1: Das Oderbruch im Überblick

    Abb. 2: Oderbruch um 1300

    Abb. 3: Oderbruch vor und nach F. Wilhelm II

    Abb. 4: Gewässergütekartierung

    Abb. 5: Wasserstand Parsteiner See

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    Ökolandbau im Land Brandenburg

    Welche Auswirkungen hätte es, wenn ausschließlich ökologische Landwirtschaft betrieben werden würde?

    Maybrit Goldau & Sarah Tennstedt

    Abbildungen:

    1. Ökologische Landwirtschaft in Brandenburg

    Was is Ökolandbau?

    = besonders ressourcenschonende und umweltverträgliche Form der Landwirtschaft mit Orientierung an dem Nachhaltigkeitsprinzip

    Ökologische Landwirtschaft = biologische Landwirtschaft/ Ökolandbau/ alternative Landwirtschaft

    Mindestkriterien/ Rahmenbedingungen

    1. keine Gentechnik
    2. keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel und leicht lösliche mineralische Düngemittel, dafür Anbau wenig anfälliger Sorten
    3. Gründüngung durch Stickstoff sammelnde Pflanzen und Einsatz langsam wirkender natürlicher Düngestoffe
    4. Pflege der Bodenfruchtbarkeit
    5. Abwechslungsreiche Fruchtfolgen mit Zwischenfrüchten
    6. keine chemisch-synthetischen Wachstumsregulatoren oder Hormone
    7. begrenzter, streng an die Fläche gebundener Viehbesatz
    8. Fütterung der Tiere mit ökologisch und möglichst mit selbst erzeugtem Futter, wenig Zukauf von Futtermitteln
    9. weitgehender Verzicht auf Antibiotika
    10. keine Bestrahlung von Lebensmitteln in der ökologischen Lebensmittelherstellung
    11. starke Einschränkung bei der Verwendung von Zusatzstoffen

    Warum Bio? Vorteile/Umweltleistungen

    100 % Ökolandbau - Möglichkeiten und Folgen

    Kann Ökolandbau die Welt ernähren?

    Abb. 1: Ökologische Landwirtschaft in Brandenburg

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    Schrumpfende Städte und Dörfer

    Welche Herausforderungen ergeben sich aus der Bevölkerungsstruktur und der erwarteten Bevölkerungsentwicklung im ländlichen Raum?

    Yannik Fortun

    Abbildungen:

    1. Bevölkerungsentwicklung von 2000 bis 2019
    2. Bevölkerungsentwicklung 2019 bis 2030

    Allgemeiner Überblick

    aktuelle Situation in Deutschland:

    aktuelle Situation in Brandenburg:

    Ursachen für Bevölkerungsrückgang

    Probleme durch den Bevölkerungsrückgang

    Lösungsansätze

    Landespolitik

    Rückbau

    Beispiel Wittenberge

    Abb. 1: Bevölkerungsentwicklung von 2000 bis 2019

    Abb. 2: Bevölkerungsentwicklung 2019 bis 2030

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    Waldveränderungen und Forstwirtschaft

    Wie nachhaltig ist die derzeitige Waldstruktur und wie kann diese resilienter gestaltet werden?

    Evelin Eckert & Isabelle Küdde

    Abbildungen:

    1. Hauptbaumarten-Ökogramm
    2. Trockenstresstoleranz & Biomasseverminderung
    3. Baumalter Kiefern 21 bis 40 und 61 bis 80 Jahre
    4. Baumalter Kiefern 81 bis 100 und 101 bis 120 Jahre

    Waldstruktur in Deutschland und Brandenburg

    Nachhaltigkeit in Deutschland

    Waldumbau

    Landeskompetenzzentrum Forst und Universität Eberswalde

    Agroforstwirtschaft

    Resilienz

    Zukunft

    Abb. 1: Hauptbaumarten-Ökogramm

    Abb. 2: Trockenstresstoleranz & Biomasseverminderung

    Abb. 3: Baumalter Kiefern 21 bis 40 und 61 bis 80 Jahre

    Abb. 4: Baumalter Kiefern 81 bis 100 und 101 bis 120 Jahre

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    Wie entstand die Kulturlandschaft des Oderbruchs?

    Anton Speitel

    Abbildungen:

    1. Das Oderbruch im Überblick
    2. Hydrologischer Schnitt Oderbruch
    3. Gewässernetz 1720
    4. Gewässernetz 1900
    5. Gewässernetz heute

    Die Landschaft des größten Flusspolders Deutschlands, dem Oderbruch, zeigt sich dem heutigen Betrachter als intensiv ackerbaulich (94% Anteil Ackerflächen) geprägte Kulturlandschaft mit neu entworfener Siedlungsstruktur und 600km² landwirt. Nutzfläche. Aus einer durch natürliche Prozesse geprägten, morphologisch sehr dynamischen Auenlandschaft mit angepasster Nutzung und Besiedlung wurde in den letzten 300 Jahren eine Entwässerungslandschaft, in der ein komplexes System wasserbaulicher Maßnahmen den Strom der Oder, den Austrag und Eintrag von Oberflächenwasser und den Oberflächenwasserspiegel weitestgehend reguliert. Die Bändigung des Wassers der Oder stellte und stellt einen schrittweisen ( Lern-)Prozess von Versuch und Irrtum dar, der immer wieder von Rückschlägen geprägt wurde und wird. Hochwasser führten immer wieder zur vollständigen Flutung des Oderbruchs (zuletzt 1947) und so zeigte sich im Sommer 1997, anhand der knapp vermiedenen Katastrophe einer erneuten Überflutung, dass der Lernprozess nicht abgeschlossen ist. Auch heute muss, vor dem Hintergrund der zu erwartenden Zunahme von Extremwetterereignissen, im Zuge des anthropogen verursachten Klimawandels, mit neuen, nie dagewesenen Szenarien gerechnet werden (Bsp. Winterhochwasser 2011), die eine weitere Anpassung der Wasserbaumaßnahmen erfordern.
    Die Kulturlandschaft Oderbruch konstituiert sich heute aus allen vom Menschen geschaffenen Elementen, egal ob funktionslos oder in Funktion, die sich im Landschaftsbild finden lassen. Viele dieser Elemente haben ihren Ursprung in einem Zeitraum von mehreren Jahrhunderten, wurden in der Folge jedoch durch Instandsetzung, Anpassung und Erneuerung verändert. Der Besucher des OB kann heute kulturlandschaftliche Elemente aller Epochen seit dem 6. Jh. n.Chr. vorfinden, deren Anteil am Gesamtbild jedoch mit zunehmenden Alter abnimmt.

    Topographie / klimatische und hydrologische Verhältnisse
    Das Oderbruch als geographischer Raum wird durch eine 80km lange und zw. 4 und 15km breite, wahrscheinlich durch tektonische Absenkung entstandene und im Pleistozän weiter überformte, Hohlform gebildet. Diese ist zwar weitestgehend eben, jedoch von Nord nach Süd sowie Ost nach West geneigt. Begrenzt wird sie durch bis zu 100m hohe Hochflächen, die durch Grundmoränenplatten gebildet werden. Entscheidend geprägt wird der Charakter der Landschaft durch den Fluss Oder. Während die Oder am Oberlauf in Tschechien und Polen ihr Bett gräbt, trifft sie ab der Neißemündung bei Ratzdorf auf eine Serie von Niederungen, in denen sie ihr Bett zuschüttet(e) und dabei in der Niederung des Oderbruchs ein Binnendelta bildet(e). Zwei jährliche Hochwasser, die, insbesondere bei starker Ausprägung, bedingt durch den Rückstau am „Nadelöhr“ bei Hohensaaten, nur sehr langsam abflossen, lagerten in der Folge ihre kleinkörnigen Frachten (Schluffe/Tone) sowie humoses Material im Schlick ab und bildeten die fruchtbaren, aber landwirtschaftlich diffizil zu bearbeitenden, Auengleye.

    Wasserhaushalt:
    Trotzdem die Oder durch Eindeichung das Gewässernetz im OB nicht mehr direkt speisen kann und die Region eine negative Bilanz von Niederschlägen (470mm/Jahr) und potentieller Verdunstung (600mm/Jahr) aufweist, muss das OB künstlich entwässert werden.
    Ursache: jährlich ca. 200 Mio. m³ Drängewasserzustrom, verursacht von dem über dem Bodenniveau des Bruchs liegenden mittleren Wasserstand der Oder, den Zuflüssen von den begrenzenden Hochflächen sowie durch die Stauung des Grundwassers in undurchlässigen Schichten. Es herrschen „holländische Verhältnisse“. (vgl. Abb.2)

    Gliederung der Landschaft:
    Das OB gliedert sich in die Bereiche Oberer Oderbruch und Niederer Oderbruch, deren Grenze ungefähr an der Linie Neuhardenberg – Ortwig (rote Linie Abb.1) verläuft. Das Niedere Oderbruch wird weiter unterteilt in Mittelbruch (Bereich zwischen Alter Oder und Stromoder) und Tiefbruch (Bereich zwischen Freienwalde und Hohensaaten) (blaue Linie Abb.1) Ober- und Niederbruch zeichnen sich durch jeweils spezifische historische kulturlandschaftliche Entwicklungen aus. Während der relativ hoch gelegene Bereich des Oberbruchs seit jeher Besiedlung und landwirt. Nutzungen in Teilbereichen zuließ, war das Niederbruch bis in das 18. Jh., durch mit Hochwassern jährlich wiederkehrende hohe Wasserstände, für den Ackerbau ungeeignet. Nur die wenigen, höher gelegenen kleinen Talsandinseln wurden hier als Siedlungsplätze dauerhaft durch den Menschen genutzt.

    Kulturlandschaftsgenese
    Bis ins 18. Jh. ist die menschliche Nutzung des Oderbruchs durch die natürlichen Gegebenheiten und die langfristigen klimatischen Schwankungen determiniert. Erst mit der Anlage erster wasserbaulicher Maßnahmen in der Frühen Neuzeit (ab ca. 1500) beginnt die Umformung der Auenlandschaft in eine Kulturlandschaft. Mit der Absicht die fruchtbaren Böden des Bruchs für eine dauerhafte menschliche Nutzung zugänglich zu machen, werden ab diesem Zeitpunkt zwei Ziele verfolgt: Erstens das Fernhalten der Oderwasser aus dem Bruch und zweitens das Abführen des Oberflächenwassers im Bruch (Verbesserung der Vorflut). Ersteres wird durch die sukzessive Anlage von Deichbauten erreicht. Die Vorflutverbesserung erfolgt durch die Verlegung des Rückstaupunktes der Oder flussabwärts, den Ausbau des Entwässerungssystems aus Gräben und Wehren sowie, als letztem Schritt, der Anlage von untergeordneten Poldern und deren Entwässerung mit Schöpfwerken.

    Kulturlandschaftselemente – Gewässernetz und Anlagen des Wasserbaus

    Entwicklung des Gewässernetzes
    Siehe Abb. 3-5

    Kulturlandschaftselemente – Gewässernetz und Anlagen des Wasserbaus

    Tabelle Wichtige Etappen der Kulturlandschaftsgenese:
    Epoche Ursachen / Maßnahmen / Wirkung Kulturlandschaftselemente
    Frühe Neuzeit 15./16. Jh.
    • Erste urkundliche Nachrichten über Dammbauten
    • 1499 Kurfürst Joachim I. lässt Schutzdämme oberhalb Küstrins errichten. Zweck: Schutz der Straße zw. Seelow und Küstrin
    • Schutz von kleinen Teilen des Oberoderbruchs gegen Sommerhochwasser
    • Sommerdeiche auf linker Oderseite (Anlage von Teilen der heutigen Deichlinie)
    • ursprüngliche Siedlungsstruktur bestehend aus 8 Orten im Niederoderbruch (Fischerdörfer) und 20 Orten mit Acker- und Wiesenflächen im Oberoderbruch
    • Wriezen ökonom. Zentrum des Niederbruchs (Fischhandel)
    Aufklärung 18. Jh. - Trockenlegung des Oberoderbruchs Friedrich-W. I.
    • 1716/17 Dammkommission wird geschaffen + Deichbau Lebus- Zellin (ca.65km lang / 3,77m hoch = winterhochwasserfest)
    • Oder wird am Ostrand der Niederung fixiert
    • Anlage der heutigen Hauptdeichlinie
    • Dämme nun auch rechtsseitig der Oder
    • zwei Vorflutkanäle im Oberbruch für Hochwasserfall vorgesehen (u.a. Reitweiner Bullergraben)
    Aufklärung 18. Jh. - Trockenlegung des Niederoderbruchs Friedrich-W. II. 1747-53
    • Eindämmung und Begradigung der Oder / Verkürzung des Laufes um 26km = Erhöhung der Abflussgeschwindigkeit
    • Trockenfall weiter Flächen
    • großräumige Umwandlung der Auenlandschaft in Kulturlandschaft
    • Böden werden der Auendynamik entzogen
    • große Kanal- und Deichbauten (Oderkanal (Neue Oder))
    • Abzugskanäle /Wehre zur Binnenentwässerung
    • Deiche an der Alten Oder
    • Entstehung neuer landwirtschaftlicher Flächen (Äcker und Wiesen)
    • Anlage von 29 neuen Siedlungen (Kolonistendörfer)
    Erste Hälfte des 19. Jahrhunderts
    • gute wirtschaftliche Entwicklung (Feldfruchtanbau insb. Zuckerrüben)
    • Oderbruch weiterhin unzulänglich entwässert
    • schwere Hochwasser mit Überflutungen (1780/83/85)
    Cochius Plan (1809):
    • Erhöhung der Deiche um 2 Fuß
    • Verbesserung der natürlichen Vorflut
    • Coupierung (Abtrennung) der Alten Oder bei Güstebiese (1832 umgesetzt)
    • Gewinn weiterer landwirtschaftlicher Flächen / Verbesserung von landwirtschaftlichen Flächen
    • Neuanlage und Vergrößerung von Dämmen
    • Ausbau des Grabensystems
    • Anlage von Loosegehöften (600) (Separation / Stein´sche Reformen 1808)
    • Industrielle Anlagen (18 Zuckerfabriken bis 1857)
    Industrialisierung / Moderne 1849-1945 Heuer'scher Plan (von 1837, umgesetzt ab 1849) Grundidee ist die Verlegung des Rückstaupunktes flussabwärts durch:
    • Vollendung des Deichsystems bis Stützkow (ca.50km flussabwärts)
    • Anlage eines Vorflutkanals von Hohensaaten nach Stützkow
    • Folgen: Umsetzung führt zu 1,5-2m weniger Rückstau bei durchschn. Hochwassern
    Gerhardt'scher Plan (1892):
    • Anlage von „Sonderpoldern“ und deren Entwässerung mit Dampfschöpfwerken
    Sonderplan von 1921
    Ziel: weitere Senkung des Grundwasserspiegels
    • Vertiefung und Begradigung von Vorflutern (bis 1931: 500km)
    • Vertiefung der Gräben in Poldern im Zulauf zu Schöpfwerken (bis 1931: 337km)
    • Parallelgräben an Deichen zur Ableitung des Drängewassers in Deichnähe
    • 1923 Hohensaatener-Friedrichsthaler-Wasserstraße „Schlussstein“ der Trockenlegung
    • Polderdämme
    • Schöpfwerke
    • Graben- und Kanalbauten
    • Längsgräben vor den Deichen
    • neue Ackerbauflächen
    Moderne 1945 bis 1989
    • Kollektivierung landwirtschaftlicher Flächen ab 1952 in LPG
    • Interesse an zusammenhängenden, hindernisfreien Flächen führt zu Entfernung von Flurelementen (Gräben / Hecken/ Baumreihen/ Ruinen/Gehöften)
    • Komplexmelioration zur Absenkung des Wasserspiegels
    • gleichzeitig Bewässerung bei Trockenheit für Aufbau eines Gemüseanbauzentrums ab 1976
    Ausbau eines leistungsfähigen Entwässerungssystems
    • Vorfluterausbau (94km)
    • Volldrainung auf 7000ha
    • Beregnungsmaßnahmen auf 8000ha
    • Neubau von 11 leistungsfähigen Schöpfwerken
    • Heberleitungen in Reitwein und Kiez zur Einleitung von Oderwasser für Beregnung
    • Windschutzstreifen (91km)
    • Wirtschaftswege (170km)
    Ab 1989
    • Meliorationsmaßnahmen werden nicht mehr verstärkt
    • Gemüseanbau verliert im marktwirtschaftlichen System an Bedeutung (kostenintensive Beregnung macht Anbau unwirtschaftlich)
    • Hochwasser 1997 zeigt Schwäche des Oderdeichsystems auf
    • Starkregenfälle im Winter 2010/11 führen erneut zu Rückstau im OB mit Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen
    • Sanierung und Verstärkung der Oderdeiche und Neubau der Heberleitungen nach Hochwasser 1997
    • Modernisierung von Schöpfwerken
    • Rückbau der Beregnungsanlagen / Drainagen
    • Stand heute: 1300Km Fließgewässer / 37 Schöpfwerke / 250 Wehranlagen / 72 Pegelanlagen / 80km Hauptoderdeiche/ 2.684 ha Drainagen / umfangreicher Maschinenpark zu Land und zu Wasser für die Pflege der Wasserbauanlagen.

    Abb. 1: Das Oderbruch im Überblick

    Abb. 2: Hydrologischer Schnitt Oderbruch

    Abb. 3: Gewässernetz 1720

    Abb. 4: Gewässernetz 1900

    Abb. 5: Gewässernetz heute und Entstehungszeiträume

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    Wie kann der Tourismus nachhaltig und zum Nutzen der Landbevölkerung entwickelt werden?

    Karolin Reschke & Mira Leo

    Abbildungen:

    1. Beschäftigte 2020
    2. Naturschutzgebiete Oberhavel / Uckermark
    3. Chancen und Risiken des Klimawandels für ausgewählte Tourismussegmente
    4. Umweltauswirkungen touristischer Aktivitäten

    Text hier einfügen

    1. Tourismus in Brandenburg

    2. Nachhaltiger Tourismus

    3. Die Kleine Schorfheide

    4. Wassertourismus

    5. Klimawandel
    a) Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus

    b) Auswirkungen des Tourismus auf den Klimawandel

    Abb. 1: Eigene Darstellung der Anzahl der Beschäftigten im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit Daten des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg

    Abb. 2: Kartenausschnitt der Biosphärenreservate, Flora Fauna Habitate (FFH) und Naturschutzgebiete in der Oberhavel und Uckermark

    Abb. 3: Chancen und Risiken des Klimawandels für ausgewählte Tourismussegmente in Deutschland (bis 2030) (Quelle: Strasdas 2012)

    Abb. 4: Umweltauswirkungen touristischer Aktivitäten (Quelle: UBA-Berichte 4/02)0

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    Wie viel "Natur" können wir uns lesiten?

    Frederik Diel & Dennis Gäckle

    Abbildungen:

    1. Wildnis in Deutschland
    2. unzerschnittene Waldflächen in Deutschland 2014
    3. Erhaltungszustand der Lebensraumtypen in Brandenburg und Deutschland 2013-2019
    4. Naturschutzfinanzierung in Deutschland heute (NABU)

    Wie ist der Zustand der Natur?

    Wofür braucht man Natur?

    Was macht die Politik für den Erhalt der Natur?

    Abb. 1: Wildnis in Deutschland

    Abb. 2: unzerschnittene Waldflächen in Deutschland 2014

    Abb. 3: Erhaltungszustand der Lebensraumtypen in Brandenburg und Deutschland 2013-2019

    Abb. 4: Naturschutzfinanzierung in Deutschland heute (NABU)

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    Texte und Bilder aus Abgaben der Studierenden entnommen.
    Kursverantwortliche: Prof. Dr. Tobia Lakes (Tobia.Lakes@hu-berlin.de), Dr. Daniel Müller (d.mueller@hu-berlin.de)
    Webseite: Thomas Hoffmann (hofmatho@hu-berlin.de)
    Erstellt am: 14.08.2021 10:56 Letzte Änderung: 16.08.2021 16:49